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Standortdaten und Datenschutz: Wie Nutzer sich schützen können

Standortdaten und Datenschutz: Wie Nutzer sich schützen können

Standortdaten sind äußerst wertvolle Informationen, die Unternehmen für personalisierte Werbung, Analysen und Nutzerverhalten nutzen. Doch sie bergen erhebliche Datenschutzrisiken, da sie Personen identifizierbar machen und Bewegungsprofile ermöglichen. Wer seine Standortdaten schützen möchte, sollte wissen, wie diese erfasst werden und welche Maßnahmen dagegen helfen.

Wie werden Standortdaten erfasst?

Standortdaten können auf verschiedene Weise erfasst werden:

  • GPS (Global Positioning System): Die bekannteste Methode zur Standortbestimmung, insbesondere bei Navigations-Apps und Smartphones.
  • WLAN, NFC & Bluetooth: Viele Geräte, nicht nur Smartphones, nutzen diese Technologien zur Positionsbestimmung. Besonders öffentliche WLANs und Bluetooth-Beacons ermöglichen eine Ortung ohne aktive Zustimmung des Nutzers.
  • IP-Adresse und Geotargeting: Jede Internetverbindung hat eine IP-Adresse, die ungefähr den Standort eines Nutzers verrät. Dies wird von Werbetreibenden genutzt, um gezielte Werbung auszuspielen.
  • Sensoren & Internet of Things (IoT): Das „Internet of Things“ (IoT) ermöglicht durch zahlreiche vernetzte Geräte eine unbemerkte Standortermittlung. Der Europäische Datenschutzbeauftragte (EDPS) warnt vor den Risiken des „Internet of Behaviours“ (IoB), bei dem Standort- und Verhaltensdaten kombiniert werden.
  • Mobile Apps, Browser & Online-Dienste: Viele Apps, Suchmaschinen und soziale Netzwerke (z. B. Google, Facebook) erfassen kontinuierlich Standortdaten – oft auch im Hintergrund.

Datenschutzrechtliche Einordnung von Standortdaten

Standortdaten sind personenbezogene Daten und unterliegen strengen Datenschutzvorgaben:

  • Personenbezogene Daten: Laut Artikel 4 Absatz 1 DSGVO gelten Standortdaten als personenbezogene Daten.
  • Rechtmäßigkeit der Verarbeitung: Nach Artikel 6 DSGVO braucht es eine Rechtsgrundlage, um Standortdaten zu erheben. Zulässig ist dies nur, wenn:
  • Eine informierte Einwilligung vorliegt.
  • Die Daten anonymisiert sind.
  • Ein vertraglicher oder berechtigter Zweck besteht.
  • Informationspflicht & Widerrufsmöglichkeit: Anbieter müssen in einer Datenschutzerklärung offenlegen:
  • Welche Standortdaten werden erfasst?
  • Wofür werden sie genutzt?
  • Werden sie an Dritte weitergegeben?
  • Wie lange werden sie gespeichert?
  • Wie kann die Einwilligung widerrufen werden?

Wie kann man sich vor ungewollter Ortung schützen?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um sich vor ungewollter Ortung zu schützen:

  • Ortungsdienste gezielt deaktivieren:
  • GPS nur aktivieren, wenn es notwendig ist.
  • WLAN & Bluetooth ausschalten, wenn sie nicht gebraucht werden.
  • „Standortzugriff für Apps“ in den Smartphone-Einstellungen überprüfen.
  • Privates Surfen & VPN nutzen:
  • VPN-Dienste verbergen die IP-Adresse und verhindern Geotargeting.
  • Browser im Inkognito-Modus nutzen und Standortfreigabe deaktivieren.
  • Einstellungen in Apps & Diensten prüfen:
  • Standortfreigaben in Google-Konto, Facebook & Co. überprüfen.
  • In-App-Berechtigungen anpassen (z. B. „Standort nur bei Nutzung der App“).
  • Ad-Tracking und personalisierte Werbung deaktivieren:
  • In den Einstellungen von Google, Facebook & Apple kann man personalisiertes Tracking abschalten.
  • Datenschutzerklärung von Anbietern prüfen:
  • Informieren, ob und wie Standortdaten genutzt werden.
  • Prüfen, ob eine Einwilligung widerrufbar ist.

Fazit: Standortdaten bewusst verwalten

Standortdaten sind hochsensibel und ermöglichen detaillierte Bewegungsprofile. Datenschutz beginnt mit bewussten Einstellungen auf dem eigenen Gerät. Unternehmen müssen transparent über Standortverarbeitung aufklären.

Tipps für die Praxis

  • Schulung der Mitarbeiter: Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter für den Umgang mit Standortdaten und die Bedeutung des Datenschutzes.
  • Transparenz: Seien Sie transparent über die Nutzung von Standortdaten und die Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre.
  • Dokumentation: Dokumentieren Sie alle Einwilligungen und Maßnahmen, um im Falle einer Prüfung durch die Datenschutzbehörde nachweisen zu können, dass alle Anforderungen erfüllt wurden.

Mögliche Fragen, die zu diesem Artikel führen könnten:

  1. Wie werden Standortdaten erfasst?
  2. Welche datenschutzrechtlichen Vorgaben gelten für Standortdaten?
  3. Wie kann man sich vor ungewollter Ortung schützen?
  4. Warum sind Standortdaten hochsensibel?
  5. Welche Maßnahmen können Unternehmen ergreifen, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen?

Tags

  • Datenschutz-Compliance
  • Standortdaten
  • Privatsphäre
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